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Die Corona-Krise hat unsere Firma verändert. Wir sind als kleines familiäres Unternehmen gleichzeitig Gewinner und Verlierer. Um die Probleme auch zukünftig zu meistern haben wir uns nicht nur kurzfristige Lösungen überlegt, sondern ganz neu aufgestellt. Nachfolgend zeigen wir Dir unsere Ansätze und Erfahrungen damit!

Unser Hauptproblem durch die Corona-Krise

Unser Hauptproblem bei Webgeist war, dass durch Corona mehrere Monate keine Kinderbetreuung für unseren Sohn durch die Kita und Großeltern möglich war. Eigentlich war geplant, vor der Geburt unserer Tochter im Mai noch ordentlich Gas zu geben. Doch dann kam der Lockdown. So waren täglich nur wenige Stunden Arbeit möglich, wenn überhaupt. Ab Mitte Juni 2020 hatten wir nach drei Monaten Komplettausfall wieder reguläre Kinderbetreuung und sind seitdem wieder normal erreichbar.

Unsere drei Lösungsansätze zum Umgang mit der Corona-Krise

Wir haben drei Lösungen zum Umgang mit der Corona-Situation gefunden:

1. Die Firma muss auch ohne uns funktionieren

Als erstes haben wir Subdienstleister gecastet, mit dem Ansatz, dass wir uns in erster Linie um die Kundenberatung und die Qualitätssicherung kümmern. Vorher haben wir alles selbst gemacht von der Marketing-Beratung bis hin zur Umsetzung, also auch Webdesign und Texte.
Inzwischen haben wir dafür eine gute Kooperation angeleiert, haben aber auch glücklicherweise unseren Mitarbeiter Tobias Promitzer in Vollzeit als WordPress SEO Manager gewinnen können.

2. Unser Angebot muss noch überschaubarer und spezieller werden

Wir haben unser Angebot auf ein Kernangebot reduziert, das Strateginar. Das Format funktioniert über Videoberatung per Zoom und ist erstaunlich effektiv, trotz fehlenden persönlichen Treffen. Doch das hat seinen Grund: Während ein Präsenz-Workshop schwierig im Tagesgeschäft unterzubringen ist, haben die Teilnehmer eigentlich immer Zeit, zwei Stunden Strategiearbeit pro Woche im Tagesgeschäft dazwischen zu schieben. Plus: Die Teilnehmer haben zwischen den Terminen Zeit zum Verarbeiten des Gelernten. Das Feedback ist sehr positiv und macht uns viel Freude.

Darum geht es im Strateginar: Wir erarbeiten ein strategisches Marketingkonzept für B2B Dienstleister. Der/die Teilnehmer/in kristallisiert zuerst systematisch heraus, welche Zielgruppe ihm/ihr die größte Befriedigung bietet. Durch Online Positionierung findet er/sie schließlich einen nachhaltigen und messbaren Marketingkanal.

3. Verwaltungskram muss möglichst weg

In der spärlichen Arbeitszeit möchten wir produktiv arbeiten und nicht uns um Verwaltungskram kümmern. Daher haben wir unsere eigenen Prozesse komplett überarbeitet. Die Prozesse waren zwar bereits digital, aber nicht zusammengeführt. Es gab Notizen und Aufgaben verteilt in Trello, Evernote, Word-Dokumenten, Papier-Notizbüchern, WooCommerce und Fastbill. Wir haben jetzt noch mehr digitalisiert, um nahezu sämtliche Verwaltungstätigkeiten und Zusammenarbeit zentral und weitgehend automatisch abzubilden.

Unsere eigene Positionierung hat geholfen die Krise zu meistern

Zum Jahresanfang 2020 hatten wir nochmals die Positionierungsschraube angezogen und unsere Zielgruppenausrichtung geschärft. Wir konzentrieren uns seitdem auf B2B Dienstleister mit etwa zwei bis 20 Mitarbeiter, bei denen der Inhaber noch erreichbar und kein eigener Marketingmitarbeiter vorhanden ist. Diese Ausrichtung hat sich während Corona sofort gelohnt.

Wir hatten seit dem Beginn des Lockdowns keine Marketingaktionen mehr gemacht, einfach aus zeitlichen Gründen, wegen der fehlenden Kinderbetreuung. Andererseits hätten wir Anfragen von Interessenten auch nicht umsetzen können, deswegen hat es doppelt keinen Sinn ergeben, auf uns aufmerksam zu machen.

Unsere strategische Positionierung ist: „Wir helfen Dienstleistungsunternehmen, damit sie durch Suchmaschinenoptimierung systematisch und messbar neue Firmenkunden gewinnen.“

Durch diese Schärfe haben wir in den Monaten März / April / Mai jeweils pro Monat vier Interessenten Anfragen gehabt, insgesamt also zwölf und das für eine Firma, die zu dem Zeitpunkt nur aus Lisa und mir bestand. Inzwischen haben wir Verstärkung durch einen Mitarbeiter. Einer der Interessenten über Google hatte viermal im Minutentakt hintereinander angerufen, weil wir im Homeoffice nicht ans Telefon gehen konnten. Als ich zurückgerufen habe, war er gerade dabei unseren Online Kalender auszufüllen. Das ist wohl das, was unter Strategen als „zwingender Nutzen“ im Sprachgebrauch ist.

Unsere Erkenntnisse und Erfahrungen mit den Corona-Einschränkungen

Wir sind nach vier Jahren Firmenbestehen so weit, dass wir den Kunden einen sehr hohen Nutzen anbieten können, ohne zwangsweise als Unternehmer bei jedem Schritt der Umsetzung selbst beteiligt zu sein. Wir können jetzt trotz der Corona-Einschränkungen anfangen über uns hinauszuwachsen.

Am wirksamsten war auf unserem bisherigen Weg die Konzentration auf die Probleme einer immer spezieller werdenden Zielgruppe, inzwischen „B2B Dienstleister, mit zwei bis 20 Mitarbeitern“. Dieser Fokus hat für eine hohe Lernkurve und Resonanz in der Zielgruppe gesorgt. Unsere Zielgruppe ist durch Corona zum Glück wesentlich offener geworden für digitales Lernen.

Außerdem haben uns Softwarelösungen geholfen, effektiver zu arbeiten.

  • Deals & Projects von https://www.julitec.com/, ist eine ausgeklügelte Agentursoftware. Hier geht die Akquise in das Projektmanagement über, dann in die Umsetzung mit Kollaborationsfunktionen und dann in die Rechnungsstellung.
  • Außerdem verwenden wir weiterhin https://trello.com/de für agiles Arbeiten.
  • Unsere selbst entwickelten Strategiedokumente, unsere SEO-Erfolgskontrolle und unser KPI-Dashboard sind weiterhin auf Basis von Microsoft Office.
  • Auch mit dem Steuerberater arbeiten wir inzwischen digital zusammen.

Unser Fazit für Webgeist zur Corona-Krise

Unsere Herausforderung ist es, in diesen instabilen Zeiten schneller zu wachsen, wie die durch Corona produzierten Probleme anwachsen. Man weiß schließlich nicht, was da für nachgelagerte Probleme noch auf uns alle zukommen.

Jedenfalls sind nahezu sämtlich Prozesse in Zusammenhang mit dem Kundenkontakt geprüft und ersetzt, nicht nur optimiert.

Wir wollen die Änderungen nach der Krise unbedingt beibehalten und weiter optimieren. Es bleibt ein klarer Fokus auf digitaler Beratung. Das Strateginar Konzept als Videoberatung mit einer neuen digitalen Didaktik hat so eine großartige Resonanz der Teilnehmer, dass das für die Kunden die beste Lernform ist. Sobald es mehrere gleichzeitige Teilnehmer einer einzelnen Firma gibt, haben wir noch immer den B2B Marketing Workshop als alternatives Präsenzangebot.

Wie ist es Dir dieses Jahr ergangen? Wir wünschen Dir jedenfalls weiterhin alles Gute und bleibe vor allem gesund!